Einleitung

Wer zuhause eine alte Maschine oder einen schicken Oldtimer in der Garage stehen hat, kennt es nur zu gut. Einzelne Bauteile können über die Jahre brechen oder gar komplett kaputtgehen. Was also nun? Wo soll man sich diese besonderen Bauteile neu beschaffen? Im schlimmsten Fall gibt es die Hersteller nicht mehr auf dem Markt oder ältere Bau- und Einzelteile werden ausgerechnet für diese alte Maschine oder den geliebten Oldtimer nicht mehr verkauft. Wir haben die Lösung: Reverse Engineering!

Hohlkammerplatten von der Firma con-pearl

Foto von Bruno Kelzer auf Unsplash

In unserem Fall handelt es sich weniger um ein industrielles Bauteil einer alten Maschine, sondern um einen Tragarm bzw. eine Regalkonsole aus Metall. Solche Konsolen für Regalsysteme gibt es unzählig und in allen denkbaren Ausführungen. Neben der Länge und Breite sind es Löcher, Aussparungen, die Befestigungshaken, Materialstärke bis zur Lackierung, die solch eine Bauteil zur einzigartigen Besonderheit machen.

Wenn Ersatz- und Bauteile nicht mehr erhältlich sind

Nun benötigt unser Kunde vier neue Regalkonsolen und geht auf die Suche im Internet. Ohne Erfolg. Es gibt keinen Händler, keinen Online-Shop, bei dem diese speziellen Tragarme angeboten werden. Die lokalen Baumärkte bieten lediglich standardisierte Regalkonsolen an, so dass unser Kunde ohne neue Tragarme da steht und keine weitere Lösung sieht.

Der Nachbau von Bauteilen dank Reverse Engineering

Hier kommt das Reverse Engineering ins Spiel. Bei diesem Verfahren werden alle Außen- und Innenkonturen, die Längen und Breiten sowie mögliche Aussparungen von einem Objekt, Produkt oder eben einem Bauteil gescannt und vermessen. Als Ergebnis einer solchen Vermessung erhält man einen CAD-Datensatz bzw. eine neue und sehr präzise technische Zeichnung des originalen Bauteils. Daher nennt man das Verfahren Reverse Engineering zu deutsch auch Nach- oder Rekonstruktion.

Hohlkammerplatten von Corplex

Der Scanvorgang auf dem Messtisch beim Reverse Engineering
(Animation: Grein GmbH
)

Los geht’s: Die Bauteilvermessung in wenigen Minuten

Genau diese Rekonstruktion ist auch die Lösung für unseren Kunden. Auf dem Messtisch unseres Systems scannen wir seinen Tragarm optisch und berührungslos mit hochauflösenden Kameras auf einer hintergrundbeleuchteten Glasfläche. Der Tragarm unseres Kunden wirkt auf dem Messtisch, der eine Gesamtfläche von 6,00 x 2,00 Metern bietet, wie ein Miniatur-Bauteil.

Nach 11 Minuten: Eine präzise technische Zeichnung nach dem Scan

Mit einer Genauigkeit von 50 Makrometern bzw. 0,05 Millimetern erhalten wir nach dem Scanvorgang eine sehr präzise technische Zeichnung von dem Originalbauteil. So schön diese Präzision bei der Bauteilvermessung ist, liefert sie jedoch auch einige Ungenauigkeiten in den Details. Die Löcher sind nicht exakt rund, nicht alle Konturen sind gerade, sondern teilweise etwas krumm. Der Grund für solche Abweichungen ist in diesem Fall der schwarze Lack, der auf die Konsole aus Baustahl aufgetragen wurde.

Verkleben von con-pearl Hohlkammerplatten

Reverse Engineering: Ungenauigkeiten beim Scannen des Bauteils
(Foto: Grein GmbH
)

Nach 66 Minuten: Das Bauteil ist digitalisiert und kann reproduziert werden

Mit Hilfe intelligenter Software und nach wie vor einer menschlichen Überprüfung und Nachbearbeitung am Computer, erhalten wir beim Reverse Engineering letzt endlich eine digitalisierte Form der Regalkonsole. Damit steht der Rekonstruktion der Konsole nichts mehr im Wege.

Verkleben von con-pearl Hohlkammerplatten

Menschliche Nachbearbeitung ist trotz schlauer Software bei dem Reverse Engineering nötig
(Foto: Grein GmbH
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Nach 88 Minuten: Laserteile aus Metall und Kunststoff schneiden

Unser Kunde freut sich über die schnelle Bauteilvermessung sowie die Digitalisierung seiner Regalkonsole und einen nun möglichen Nachbau. Glücklicherweise muss er für die Reproduktion nicht auf die Suche nach einem neuen Dienstleister gehen. Mit unseren Laserschneidsystemen haben wir die Möglichkeit flache Laserteile aus Metall, aber auch Kunststoff, bis zu einer Größe von 4,00 x 2,00 Metern zu schneiden. Reverse Engineering – alles unter einem Dach.

Nach 99 Minuten: Vom Scan bis zum fertigen Bauteil

Am Ende hält unser Kunde nun vier neue Regalkonsolen aus Baustahl in der Hand. Ein exakter Nachbau des originalen Bauteils. Ohne das es eine technische Zeichnung gab, konnten wir dank dem Reverse Engineering, dem Vermessen und Digitalisieren von Bauteilen, unserem Kunden weiterhelfen. Jetzt fehlt nur noch der Lack. Wir haben in nur 99 Minuten vier präzise Kopien des originalen Bauteils reproduziert und unser Kunde freut sich über seine neuen Regale.

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